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Im Jahr 2002 hat die Umweltanwaltschaft auch die Rolle der Wiener Atomschutzbeauftragten übernommen.

Aufgaben der Atomschutzbeauftragten

  • Mitverfolgen der Entwicklung der Atompolitik in Europa, im Besonderen in den Nachbarstaaten mit grenznahen Atomkraftwerken
  • Fachliche Beratung der Entscheidungsträger/innen der Stadt Wien und Erarbeitung von Stellungnahmen, Positionen und Forderungen in Atomfragen
  • Kooperation in Netzwerken und gemeinsamen Projekten mit Bürger/innen, Bürgerinitiativen, NGOs, Katastrophenschutz-Beauftragten und anderen Bundesländern
  • Einrichtung einer Informationsplattform für die Wiener Bevölkerung und eines Expertennetzwerks zu den Themen Atomschutz, Katastrophenschutz, Erneuerbare Energien
  • Unterstützung von Initiativen in den Nachbarstaaten zur Umstellung der Energieaufbringung und Erhöhung der Energieeffizienz (Energiepartnerschaften). In diesem Zusammenhang hat die WUA im Rahmen von Interreg die grenzüberschreitenden Projekte Directk, SolarStrat und VIP Net mit der Region Bratislava organisiert.
  • Vertretung Wiens in Gesprächen mit dem Bund und den Nachbarstaaten (bilaterale Treffen)

Ziele der Atomschutzbeauftragten

  • Hauptziel ist ein Europa ohne Atomkraftwerke.

Die Teilziele für die nächsten Jahre sind:

  • Einhaltung von Schließungsszenarien für veraltete Atomkraftwerke in den Nachbarstaaten
  • Einheitliche Sicherheitsstandards in Europa
  • Fachlich und inhaltlich hochwertige Information für die Wiener Bevölkerung und die Menschen in der Region Wien, Bratislava, Brno, Györ
  • Weitergabe von Wiener Erfahrungen zu Energieeffizienz und alternativer Energiegewinnung

Argumente der Atomschutzbeauftragten gegen Kernenergie

  • Abfall aus Kernkraftwerken (verbrauchte Brennstäbe,...) sind radioaktiv und müssen zum Teil über hunderttausende Jahre sicher gelagert werden.
  • Unfälle in Kernkraftwerken können katastrophale Folgen nach sich ziehen. Wie in Tschernobyl bleiben große Gebiete praktisch ewig unbenutzbar. Für auch weiter entfernt lebende Menschen sind die Folgen durch eine erhöhte Anzahl von Krebserkrankungen und Missbildungen bei Kindern noch über viele Jahrzehnte gegenwärtig.
  • Die Kernenergie trägt weniger als 3 Prozent zur Weltenergieversorgung bei. Selbst wenn man diesen Anteil nicht ausbaut, wird am Ende dieses Jahrhunderts kein Uran mehr vorhanden sein. Reaktoren mit anderen Brennstoffen (Plutonium, Thorium) haben ein vielfach höheres Unfallrisiko.
  • Aus den Abfällen der Kernenergie lassen sich die Rohstoffe für Atomwaffen gewinnen.
  • Der Uranbergbau hinterlässt große radioaktiv verseuchte Gebiete.
  • Die Kernenergie ist unter Einrechnung aller Kosten – welche heute nicht von den Verursachern sondern von der Allgemeinheit getragen werden – eine teure Energieform.
  • Der rechtliche Rahmen für die Kernenergie räumt dieser Energieform viele Sonderrechte ein und entzieht vielen Bereichen eine effektive und transparente Kontrolle.

Mehr Informationen:

Detailbeschreibungen der AKW in Europa
Rektorkatastrophe von Tschernobyl
Reaktorkatastrophe KKW Fukushima
Positionen und Stellungnahme der WUA im Anti-Atombereich